Antrag: Kein Glyphosat in unserer Stadt – für eine glyphosatfreie Zone

Stadtrat der Stadt Zwickau                                              , 31.01.2018

  1. Wahlperiode

 

Antrag der Fraktion DIE LINKE

zur Aufnahme eines Verhandlungsgegenstandes auf die Tagesordnung des Stadtrates am 22.02.2018 gem. § 2 Abs. 2 Geschäftsordnung des Stadtrates der Stadt Zwickau

 

Kein Glyphosat in unserer Stadt – für eine glyphosatfreie Zone

Der Stadtrat beschließt,

  • auf eigenen, ge- oder verpachteten landwirtschaftlich genutzten Flächen glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel nicht mehr zu verwenden. Pächter werden dazu aufgefordert, die Anwendung von glyphosathaltigen Pflanzenvernichtungsmittel zu unterlassen. Bei Neuverpachtungen kommunaler Flächen wird der Verzicht auf glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel zur Bedingung gemacht.
  • auf allen öffentlichen Flächen (Plätzen, Sportplätze, Spielplätze, Parks, Wegraine, Friedhöfe etc.) auf den Einsatz glyphosathaltiger Mittel zu verzichten.

Der Stadtrat

  • nimmt Kontakt zu den regionalen Landwirten*innen auf, mit dem Ziel, diese zu einer glyphosatfreien Landwirtschaft zu bewegen.
  • setzt sich dafür ein und wirkt darauf hin, dass in allen Kleingartenanlagen sowie in privaten Gärten auf glyphosathaltige Mittel verzichtet wird. Dazu wird ein Informationsschreiben an alle Haushalte versendet.
  • setzt sich für ein vollständiges Verbot von glyphosathaltigen Pflanzenvernichtungsmitteln ein.

 

 Begründung

Glyphosathaltige Pflanzenvernichtungsmittel zerstören unsere Artenvielfalt, erzeugen mit ihrer antibiotischen Wirkung resistente Bakterien im Boden und beeinträchtigen die Bodenfruchtbarkeit. Die Auswirkungen von Glyphosat auf die gesamte Tier- und Pflanzenwelt sind unkalkulierbar. Das alleine rechtfertigt ein Verbot der Anwendung dieser Substanz im Freiland.

Glyphosat und sein Hauptabbauprodukt AMPA (Aminomethyl-Phosphonsäure) gelangen in Organismen auch in uns des Menschen und stehen im Verdacht Krebs auslösen zu können. Darüber hinaus erhöht Glyphosat das Risiko, an neurodegenerative Erkrankungen, wie Alzheimer, Parkinson oder Autismus zu erkranken. Deshalb muss der weitere Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln sowie der Import von mit Glyphosat belasteten Nahrungs- und Futtermitteln verboten werden.

 

gez. Ute Brückner

Fraktionsvorsitzende